Stellungnahme der DiPo zum Lehrplanentwurf
Arbeitslehre Bildungsgang Hauptschule und Realschule
Zu dem von Ihnen im Internet dargestellten Lehrplanentwürfen Arbeitslehre in Haupt- und Realschule nehmen wir wie folgt Stellung:
Die Grundtendenz der Lehrpläne (H/R) entspricht (grob) den Prinzipien der hessischen Arbeitslehrekonzeption. Zu begrüßen ist dass das Fach Arbeitslehre noch Arbeitslehre heißt und nicht reduziert wurde auf eines seiner Teilbereiche. Die Beibehaltung des integrativen Ansatzes der hessischen Konzeption ist erfreulich. Der generellen Zielsetzung ist zuzustimmen.
Eine Trennung von Arbeitslehre für Hauptschüler und Arbeitslehre für Realschüler erweckt den Anschein, als ob sich Bildungsinhalte und -ziele von Schulformen ableiten lassen. Ist die Arbeit der Realschüler in Haushalt und Betrieb später eine so fundamental andere als die der Hauptschüler? Durch diese künstliche Trennung für Haupt- und Realschüler, die nicht der wirtschaftlichen Realität in der Bundesrepublik entspricht, wird Schule hier bereits zum Selektionsinstrument bestimmt, wo eine Selektion von der Sache her nicht möglich ist, sondern das Individuum in seinen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten von vorhinein beschneidet.
Die Stundentafel manifestiert diese Selektion zusätzlich und macht eine Durchlässigkeit innerhalb der einzelnen Schulformen aufgrund der unterschiedlichen Pläne fast unmöglich. Ein Schüler, der nach dem Besuch der Förderstufe in das gegliederte Schulwesen wechselt und zur Realschule geht, bekommt erst in der Klasse 8 Arbeitslehre, wobei seine Mitschüler ohne den Besuch- der Förderstufe bereits zwei Jahre Arbeitslehreunterricht erhielten.
Bei beiden Plänen begrüßen wir die Gliederung der verbindlichen Inhalte nach "projektorientierten Unterrichtseinheiten". Die detaillierten Unterrichtsrealisierungen bedürfen unseres Erachtens vielfach noch einer didaktisch-methodischen Verfeinerung, dabei besonders im Hinblick auf die Handlungsebene, die nicht auf das Erlernen vielfältiger Techniken abzielt, sondern dem "lngangsetzen" eines ganzheitlichen Lernprozesses dienen– (Kopf-Herz-Hand). Vielfach fehlt uns auch die politische Dimension als permanenter realer Einfluss auf die Arbeitswelt und damit auch auf die sie ' tragenden Menschen ."Aktive Situationsbeeinflussung und '"Handlungskompetenz" erfordern kritisches Bewusstsein und politisches Engagement. Vorbereitung darauf gehört in die Zielsetzung der Arbeitslehre.
Kritisches Bewusstsein sollte auch beim Umgang mit dem Computer angebahnt werden. Der Computer sollte als "Werkzeug" immer nur dann eingesetzt werden, wenn er der Sachstruktur einer Unterrichtseinheit "dient' und kein Eigenleben führt. Dabei wäre auch die geschichtliche Entwicklung der "Arbeit" transparent zu machen. Dieses Problem erscheint uns in den Unterrichtsskizzen der Hauptschule besser gelöst.
Dass beide Lehrpläne von einem "Situativen Ansatz" ausgehen ist richtig. Die schwierige Situation der Hauptschüler, ihre Perspektiven und die häufige Perspektivlosigkeit, sollte durch einen Hinweis im Teil A noch verstärkt werden.
Zum Abschluss möchten wir feststellen, dass wir uns während der Entwicklungsphase der Lehrpläne mehr Offenheit gewünscht hätten und nicht nur den Abschluss der Pläne im Internet zur Kenntnis nehmen durften.
Die Grundstruktur der Lehrpläne liegt nach einer In Hessen einmaligen kurzen Bearbeitungszeit, vor. Die Qualität beider Plänen kann durch Diskussion und Zeit für eine gründliche Beratung und Überarbeitung verbessert werden.
Bei der Diskussion um die Weiterentwicklung der Lehrpläne, aber auch der Stundentafel, bieten wir gern unsere Mitarbeit an, damit genügend Spielraum für diese wichtige Arbeit der Vorbereitung der Schüler im Unterricht auf die Arbeitsweltverfügbar ist.
Die Grundtendenz der Lehrpläne (H/R) entspricht (grob) den Prinzipien der hessischen Arbeitslehrekonzeption. Zu begrüßen ist dass das Fach Arbeitslehre noch Arbeitslehre heißt und nicht reduziert wurde auf eines seiner Teilbereiche. Die Beibehaltung des integrativen Ansatzes der hessischen Konzeption ist erfreulich. Der generellen Zielsetzung ist zuzustimmen.
Eine Trennung von Arbeitslehre für Hauptschüler und Arbeitslehre für Realschüler erweckt den Anschein, als ob sich Bildungsinhalte und -ziele von Schulformen ableiten lassen. Ist die Arbeit der Realschüler in Haushalt und Betrieb später eine so fundamental andere als die der Hauptschüler? Durch diese künstliche Trennung für Haupt- und Realschüler, die nicht der wirtschaftlichen Realität in der Bundesrepublik entspricht, wird Schule hier bereits zum Selektionsinstrument bestimmt, wo eine Selektion von der Sache her nicht möglich ist, sondern das Individuum in seinen Chancen und Entwicklungsmöglichkeiten von vorhinein beschneidet.
Die Stundentafel manifestiert diese Selektion zusätzlich und macht eine Durchlässigkeit innerhalb der einzelnen Schulformen aufgrund der unterschiedlichen Pläne fast unmöglich. Ein Schüler, der nach dem Besuch der Förderstufe in das gegliederte Schulwesen wechselt und zur Realschule geht, bekommt erst in der Klasse 8 Arbeitslehre, wobei seine Mitschüler ohne den Besuch- der Förderstufe bereits zwei Jahre Arbeitslehreunterricht erhielten.
Bei beiden Plänen begrüßen wir die Gliederung der verbindlichen Inhalte nach "projektorientierten Unterrichtseinheiten". Die detaillierten Unterrichtsrealisierungen bedürfen unseres Erachtens vielfach noch einer didaktisch-methodischen Verfeinerung, dabei besonders im Hinblick auf die Handlungsebene, die nicht auf das Erlernen vielfältiger Techniken abzielt, sondern dem "lngangsetzen" eines ganzheitlichen Lernprozesses dienen– (Kopf-Herz-Hand). Vielfach fehlt uns auch die politische Dimension als permanenter realer Einfluss auf die Arbeitswelt und damit auch auf die sie ' tragenden Menschen ."Aktive Situationsbeeinflussung und '"Handlungskompetenz" erfordern kritisches Bewusstsein und politisches Engagement. Vorbereitung darauf gehört in die Zielsetzung der Arbeitslehre.
Kritisches Bewusstsein sollte auch beim Umgang mit dem Computer angebahnt werden. Der Computer sollte als "Werkzeug" immer nur dann eingesetzt werden, wenn er der Sachstruktur einer Unterrichtseinheit "dient' und kein Eigenleben führt. Dabei wäre auch die geschichtliche Entwicklung der "Arbeit" transparent zu machen. Dieses Problem erscheint uns in den Unterrichtsskizzen der Hauptschule besser gelöst.
Dass beide Lehrpläne von einem "Situativen Ansatz" ausgehen ist richtig. Die schwierige Situation der Hauptschüler, ihre Perspektiven und die häufige Perspektivlosigkeit, sollte durch einen Hinweis im Teil A noch verstärkt werden.
Zum Abschluss möchten wir feststellen, dass wir uns während der Entwicklungsphase der Lehrpläne mehr Offenheit gewünscht hätten und nicht nur den Abschluss der Pläne im Internet zur Kenntnis nehmen durften.
Die Grundstruktur der Lehrpläne liegt nach einer In Hessen einmaligen kurzen Bearbeitungszeit, vor. Die Qualität beider Plänen kann durch Diskussion und Zeit für eine gründliche Beratung und Überarbeitung verbessert werden.
Bei der Diskussion um die Weiterentwicklung der Lehrpläne, aber auch der Stundentafel, bieten wir gern unsere Mitarbeit an, damit genügend Spielraum für diese wichtige Arbeit der Vorbereitung der Schüler im Unterricht auf die Arbeitsweltverfügbar ist.